Fjala geb. 25 April 1997

Warmblut-Norwegermix

von: Maiwind (Hessisches Warmblut)
aus der: Bella (Norweger/Hessisches Warmblut)

Entdeckt habe ich Fjala 5jährig in einem Verkaufsstall im Odenwaldkreis. Sie wurde mir als geritten und gefahren verkauft, später fand ich heraus, das sie nur ca. 5 Wochen in diesem Stall stand und bei Ihrem Züchter definitiv nur gefahren wurde. Sie war also maximal 5 Wochen unter dem Sattel. Gezogen wurde sie im Odenwald, wo sie mit Ihrer Mutter, Halbgeschwistern und deren Müttern in einer Herde auf Koppeln aufwuchs und nur die Wintermonate in der Box stand. Nachdem sie zu mir kam, stand sie in einem klassischen Tunierstall in Offenbach, anfangs noch in einer Box mit Paddock, später in einer Einzel-Innenbox (da die Paddocks vom Stallbetreiber stillgelegt wurden....) Seit Sommer 2004 steht sie auf einem Biohof am Taunus im Offenstall und fühlt sich dort in Ihrer Stutenherde pudelwohl.

 


Ausbildung:
Im alten Stall haben Fjala und ich mit Unterricht und Beritt eine solide Grundausbildung bekommen. Longiertwerden habe ich ihr selbst beigebracht, und da sie recht schnell lernt, lief sie schon nach kurzer Zeit ganz manierliche Kreise und reagierte auch (dank Kutschvergangenheit) ganz gut auf Stimmkommandos. Außerdem mußte ich einiges an Grunderziehung nachholen (stehenbleiben beim Aufsitzen oder in Bahn und Gelände war ihr fremd), also arbeitete ich am Boden (ohne mich dabei nach einer speziellen Methode zu richten) und übte Führen, Stehenbleiben, Weichen und Rückwärtsrichten. Sie war zwar nicht die eifrigste Schülerin, hat aber immer recht schnell begriffen, was ich von ihr wollte (und wie sie am schnellsten wieder ihre Ruhe hat ;-)). Weniger erfolgreich war ich beim Schrecktraining - Regenschirme, bunte Tonnen oder Klappersäcke lassen sie völlig kalt, wenn ich damit rumhantiere (was sie nicht davon abhält, im Gelände zumindest mal große Augen zu machen bei ungewohnten Gegenständen, wobei letztendlich aber meist die Neugier über die Angst siegt). Sogar eine ca. 3x5 Meter große, weiße Plastikfolie lässt sie sich problemlos über den Rücken legen, nachdem sie vorher drübergelaufen ist. Dagegen wollte sie nie so ganz verstehen, wozu sie in einen Hänger gehen soll, wo es doch draussen viel schöner ist...

 

Nach ca. 4wöchigem, fast täglichen Training mit ihrem roten Futtereimer als Anreiz marschiert sie aber nun doch recht freudig und ganz allein in den Hänger, so dass ich hinter ihr die Stange einhängen und die Klappe schliessen kann.

Nach unserem Umzug in den Taunus trainierte ich lange Zeit allein (und auch mehr im Gelände), aber im Dezember 06 haben wir eine Trainerin gefunden, die uns in die feine, leichte Reitweise einführte. Ich arbeitete daran, Schenkel- und Zügelhilfen auf ein Minimum zu reduzieren und wagte mich an Lektionen, die ich uns niemals zugetraut hätte. So haben wir zum Beispiel gefallen am Travers gefunden, und zum erstenmal sehen ich Dressurarbeit nicht nur als notwendiges Übel an, sondern es macht mir (und Fjala scheinbar auch) richtig Spaß. Mittlerweile nehme ich Unterricht bei Gudrun Grommeck http://www.grommeck.de , die unser Wissen und Können in dieser Pferdefreundlichen Reitlehre vertieft. Lehrgänge bei anderen Ausbildern der barocken Reitweise ergänzen die Reitstunden zu Hause. Im Jahr 2010 zeigt Fjala nun ordentliches Schulterherein und Travers im Schritt und Trab, an der Hand und unter dem Sattel. Jetzt arbeiten wir verstärkt am Galopp (z. Bsp. Schritt-Galopp-Übergänge) und an der Hand die halben Tritte in Vorbereitung der Piaffe. Ob wir all die tollen Lektionen jemals in Perfektion beherrschen, spielt dabei gar keine Rolle - Spaß am Lernen und abwechslungsreiches Training spornen uns immer wieder an, unser Bestes zu geben!

 

 

Mein Herz wird aber auch weiterhin dem Aus- und Wanderreiten gehören - gibt es doch nichts Schöneres, als nach einem stundenlangen Ritt müde, aber glücklich aus dem Sattel zu rutschen....

Nach einem weiteren Umzug im Sommer 2011 haben wir nun im Rhein-Lahn-Kreis eine paradisische Heimat gefunden. Im Offenstall mit über 30 Hektar Weiden, die über Treibwege mit dem Stallgelände verbunden sind, soll Fjala 2012 ihr erstes Fohlen bekommen! Im Mai 2011 war sie daher für ca. 4 Wochen auf "Hochzeitsreise" beim katalanischen Großeselhengst Marquez auf dem wunderbaren Eselgestüt "Odins Mühle" Nahe der Loreley. Zunächst war garnicht so sicher, ob der Mulitraum wahr werden könnte, war doch Marquez bisher an Pferdestuten weniger interessiert. Aber wer kann Fjala schon wiederstehen...:

Eine ganze Woche lang haben die zwei "Hochzeit gefeiert", und Fjala durfte noch 3 weiter Wochen ihren Honeymoon mit Marquez geniessen. Die Gelegenheit haben wir für einige Ausritte im traumhaften Mittelrheintal bzw. dessen Hochebene genutzt:

Vier Wochen später dann die Bestätigung durch Ultraschall:

Irgendwann zwischen April und Juni 2012 wird das Mulibaby also das Licht der Welt erblicken!